Presse
10.05.2018, 09:09 Uhr
Neue Linienführung der Straßenbahnlinie 18 stößt auf Widerstand
„Da während der Baumaßnahmen auf der Offenbacher Landstraße der Straßenbahnverkehr komplett eingestellt werden musste, besteht seitdem keine direkte Anbindung mehr von Oberrad in die Innenstadt“, erklärt der Vorsitzende der CDU Oberrad, Ortsvorsteher Christian Becker. „Der Wegfall der Linie 18, die an Samstagen die Möglichkeit einer direkten Anbindung an die Innenstadt bot, wird von den Bürgerinnen und Bürgern besonders beklagt, zumal diese Strecke nicht von dem Schienenersatzverkehr abgedeckt wird.
Christian Becker & Ursula Becker
 

Eine Anfrage von Christian Becker in seiner Funktion als Stadtverordneter in der letzten Stadtverordnetenversammlung hat jedoch ergeben, dass die Linie 18 den Oberrädern aufgrund einer geplanten Änderung der Linienführung auch nach Beendigung der Baumaßnahmen nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

 

„Dass es die technischen Voraussetzungen aufgrund der eingleisigen Schienenführung während des Umbaus der Offenbacher Landstraße nicht möglich machen, mehr als eine Linie an der vorübergehenden Endhaltestelle „Balduinstraße“ wenden zu lassen, ist nachvollziehbar“, so Christian Becker. „Eine neue Linienführung für die Straßenbahnlinie 18 jedoch so gestalten, dass eine Befahrung der Strecke zwischen Lokalbahnhof und Offenbach völlig entfällt, ist eine herbe Einbuße für unseren Stadtteil.“ Ab Dezember 2018 soll die Linie 18 nämlich auf dem Linienweg Gravensteiner Platz – Lokalbahnhof – Südbahnhof – Louisa Bahnhof verkehren und somit hat Oberrad das Nachsehen.

 

Gerade ältere Bürgerinnen und Bürger oder Familien mit kleinen Kindern, die mit Kinderwagen unterwegs sind, haben die direkte Anbindung sehr begrüßt. „Aufgrund defekter Aufzüge oder Rolltreppen ist gerade für älteren Menschen mit Gehhilfe oder Mütter mit Kinderwagen das Umsteigen oftmals mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden“, konstatiert auch Ursula Becker, Sozialbezirksvorsteherin in Oberrad. „Gerade samstags erledigen viele Familien, aber auch berufstätige Bürgerinnen und Bürger ihre Besorgungen in der Innenstadt und der Wegfall der Linie 18 wird in vielen Fällen dazu führen, dass wieder das Auto zum Einsatz kommt.“

 

Genau darüber wundert sich auch Christian Becker, denn genau das möchte man doch aus verkehrs- und umweltpolitischer Sicht gerade nicht. Man könne kaum einerseits den Bürgerinnen und Bürgern nahelegen, verstärkt auf den ÖPNV umzusteigen und dann sinnvolle und stark frequentierte Verbindungen ersatzlos streichen. Gerade der Stadtteil Oberrad, der abgesehen von zwei Ringbuslinien einzig über die Straßenbahnlinien 15 und 18 an den ÖPNV angebunden ist, wird durch diese Umstellung stark benachteiligt. „Auch im Hinblick auf den Zuzug junger Familien in unseren Stadtteil halte ich den Wegfall der Linie 18 an den Samstagen für einen erheblichen Nachteil“, so Christian Becker abschließend, der diese Thematik gerne in die nächste Sitzung des Ortsbeirates 5 einbringen möchte.